Vernetzungstreffen „Ganztag – Schule und Verein“: Erfolgreicher Auftakt in drei Regierungsbezirken
Mit den Terminen am 26. November in Herrieden (Mittelfranken) und am 1. Dezember in Stephansposching (Niederbayern) hat die Bayerische Sportjugend (BSJ) zwei weitere erfolgreiche Veranstaltungen im Rahmen des Projekts Ganztag – Schule und Verein durchgeführt. Zusammen mit dem bereits zuvor stattgefundenen Auftakt in Neufahrn bei Freising (Oberbayern) wurden damit in drei Regierungsbezirken erste regionale Austauschplattformen geschaffen, die eindrucksvoll zeigen, wie groß die Relevanz des bevorstehenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 für den organisierten Sport ist.
Austausch über Chancen und Herausforderungen
Ziel der Vernetzungstreffen ist es, zentrale Akteurinnen und Akteure eines Regierungsbezirks – Schulen, Kommunen, Sportvereine und Bildungsträger – frühzeitig miteinander ins Gespräch zu bringen, Bedarfe zu klären und Potenziale gemeinsamer Kooperationen sichtbar zu machen. Die große Beteiligung mit zusammen weit über 100 Teilnehmenden in Herrieden und Stephansposching verdeutlicht das enorme Interesse und den Handlungsdruck, der schon jetzt im System spürbar ist.
Einblicke aus Herrieden
Das Vernetzungstreffen in Herrieden bot eine Reihe inspirierender Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen Fußball und Tennis. Besonders hervorzuheben ist der Beitrag der Grund- und Mittelschule Herrieden, die auf erfolgreiche Sportarbeitsgemeinschaften im Mountainbiken zurückblicken kann. Die präsentierten Umsetzungsmodelle zeigten eindrucksvoll, wie vielfältig sportliche Ganztagsangebote gestaltet werden können.
Einen wichtigen Impuls setzte das Landesamt für Schule: Die Vertreter betonten, wie wichtig es sei, dass Sportvereine selbst aktiv den ersten Schritt gehen und auf Schulen, Gemeinden und Partner zugehen. Da die Rahmenbedingungen vor Ort sehr unterschiedlich sind, könne nur durch frühzeitige, lokale Abstimmung eine passgenaue Umsetzung entstehen – ganz nach dem Motto: einfach starten – ausprobieren – weiterentwickeln.
Einblicke aus Stephansposching
Zum Auftakt der Veranstaltung in Stephansposching hob die Bürgermeisterin die immense Bedeutung des Ehrenamts im ländlichen Raum hervor. Zugleich betonte sie die Notwendigkeit, im schulischen Kontext klar zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit und schulischer Betreuung zu unterscheiden, um beide Systeme fair und professionell zu verbinden.
Der Bereichsleiter der Regierung von Niederbayern verwies in seinem Grußwort auf die besondere Herausforderung des kommenden Schuljahres 2026/27, das als ein „lernendes System“ verstanden werden müsse – ein Prozess, in dem sich Strukturen und Konzepte dynamisch weiterentwickeln werden.
Großen Anklang fanden auch hier die Best-Practice-Beispiele der Grundschule Stephansposching, die seit vielen Jahren erfolgreich eine AG Turnen anbietet. Die Schulleiterin berichtete von stetig wachsender Beliebtheit des Angebots – auch unter Jungen – und zeigte damit, dass der Turnsport mit all seinen Facetten nach wie vor ein starkes Fundament besitzt.
Die bisherigen drei Vernetzungstreffen haben deutlich gemacht:
-
Der kommende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bewegt alle gesellschaftlichen Ebenen – von Schulen über Kommunen bis hin zu Vereinen.
-
Austausch, Transparenz und gemeinsame Lösungsmodelle sind entscheidend, um qualitativ hochwertige, bewegungsorientierte Ganztagsangebote zu schaffen.
-
Best-Practice-Beispiele liefern wertvolle Impulse und zeigen, wie vielfältig und erfolgreich Kooperationen bereits heute funktionieren.
Mit Blick auf die weiteren Regierungsbezirke setzt die BSJ ihre Reihe an Vernetzungsveranstaltungen fort – und leistet damit gemeinsam mit den Sportfachverbänden, wie dem Bayerischen Turnverband, einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung eines bewegungsfreundlichen Ganztags in Bayern.
Bildquelle & Infos: Rainer Higgelke